Beeinträchtigte mitochondriale Gesundheit
Bedeutsamkeit von Kontrolle der Qualität mitochondrialer Gesundheit
„Mitochondrien spielen als das „Kraftwerk“ eukaryotischer Zellen eine Schlüsselrolle in zentralen Signalwegen, die für das Zellschicksal (Proliferation, Differenzierung, Wachstum und Tod) sowie für systemische Ereignisse und Wirkungen entscheidend sind, einschließlich der Stressreaktion auf Umweltveränderungen, des Redox-Gleichgewichts, der angeborenen und erworbenen Immunität sowie der Schwere akuter und chronischer Erkrankungen. Bislang ist noch kein Gesundheitszustand bekannt, für den die mitochondriale Funktionalität irrelevant wäre. Darüber hinaus zeigen die gesammelten Forschungsdaten, dass abgesehen von den energetischen Aspekten, die für Gesundheit und Tod auf (sub-)zellulärer, Gewebe-, Organ- und Organismus-Ebene entscheidend sind, verletzte Mitochondrien spezifische schadensassoziierte molekulare Muster freisetzen.
Zu diesem Zweck werden zellfreie mitochondriale (mtDNA-)Fragmente als „mitochondriale Burnout“-Signale erkannt, die systemische Effekte wie nicht-infektiöse (sterile) Entzündungen auslösen, die wiederum an den Pathomechanismen nachfolgender Krankheiten beteiligt sind. Zu den bekannten Pathologien, die mit mitochondrialem Burnout assoziiert werden, gehören chronische Müdigkeit, beschleunigte Alterung, (Auto-)Immunerkrankungen, hormonelle Dysregulation und Unfruchtbarkeit, Augenerkrankungen, Stoffwechsel- und Stimmungsstörungen, schwere Atemwegserkrankungen, Heilungsstörungen, neurodegenerative und krebsartige Veränderungen.
Es besteht eine offensichtliche Wechselwirkung zwischen dem mitochondrialen und dem organismischen Gesundheitszustand: Eine beeinträchtigte mitochondriale Gesundheit spiegelt sich in systemischen Schäden wider, und der Übergang von der organismischen Gesundheit zur Krankheit zeigt sich in einer mitochondrialen Dysfunktion. In diesem Zusammenhang ist ein nicht-invasiver Routinetest zur Qualitätskontrolle der mitochondrialen Gesundheit ein leistungsfähiges Instrument für den ganzheitlichen prädiktiven diagnostischen Ansatz im PPPM-Rahmen, der auf der Ebene der Primär- und Sekundärversorgung dringend empfohlen wird für
• einen Ganzkörper-Check-up der Gesundheitsqualität
• eine Vorsorgeuntersuchung vor der Schwangerschaft
• einen Check-up des Überganges von Gesundheit zu Krankheit
• die begleitende Diagnostik in der Sportmedizin und bei beaufsichtigten körperlichen Aktivitäten
• die begleitende Diagnostik bei physiotherapeutischen und Wellness-Leistungen
• das Monitoring der Therapiewirksamkeit bei personalisierten Behandlungen (z.B. chronische Müdigkeit; Burnout-Syndrom und Schlafstörungen; Augen-, Haut-, Nieren-, Leber- und Atemwegserkrankungen, endokrine und kardiovaskuläre Beeinträchtigungen, Erkrankungen des Bewegungsapparats und neurodegenerative Erkrankungen, Depression etc.).“
(Zitat aus dem Buchkapitel: Golubnitschaja O., „What is the routine mitochondrial health check-up good for? A holistic approach in the framework of 3P medicine“, in dem Buch „PREDICTIVE, PREVENTIVE AND PERSONALISED MEDICINE: From Bench to Bedside“, gebundene Ausgabe: ISBN 978-3-031-34883-9, E-Book: ISBN 978-3-031-34884-6, in der Buchreihe „Advances in Predictive, Preventive and Personalised Medicine“ – siehe: springer.com/series/10051)
Analyse der Tränenflüssigkeit als ein nicht-invasiver Indikator für Risiken
Die Untersuchung der Tränenflüssigkeit hat gegenüber der Blutanalyse den Vorteil, dass die molekularen Muster viel stabiler sind und die Basaltränen nicht-invasiv entnommen werden.
Die durch die Laboranalyse der Tränenflüssigkeit ermittelten Muster sind hilfreich für die individuelle Bewertung von Gesundheitsrisiken, u.a. für die Erkennung von Indikatoren, die auf eine mögliche Veranlagung zu Augenerkrankungen, oder auf erhöhte Risiken von ischämischen Schlaganfällen und neurodegenerativen Prozessen hinweisen.
Eine langfristige Beobachtung der Entwicklung ist durch regelmäßige Wiederholung des Verfahrens (z.B. einmal jährlich) möglich.